Muckibudde mit Irrgarten

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Einsätze unter Atemschutz können für Feuerwehrleute sehr belastend sein. Um diese körperliche Leistungsfähigkeit eines Atemschutzgeräteträgers (AGT) zu überprüfen, muss deshalb jährlich eine Belastungsübung in einer zugelassenen Atemschutzstrecke absolviert werden. Wenn ich Fremden den Begriff „Atemschutzstrecke“ erkläre, nenne ich das scherzhaft "eine Muckibudde mit angeschlossenem Irrgarten".

Die Anforderungen dazu stehen in der Feuerwehrdienstvorschrift für Atemschutz, FwDV 7. Dort steht dass man mit 1.600 Litern Luft 80 Kilojoule (KJ) Arbeit erbringen muss. Ab 50 Jahren gibt’s einen Seniorenbonus und es sind nur noch 50 KJ.

Mit 80 KJ können viele wenig anfangen und daher versuche ich das in eine vorstellbare Größe umzurechnen. Man benötigt 1 J (Joule) um 100 g auf 1 Meter Höhe zu bringen. Wenn davon ausgegangen wird das ein Atemschutzträger 100 Kilogramm wiegt (75 Kg Feuerwehrmann + 25 Kg Ausrüstung) dann muss dieses Gewicht in 80 Meter Höhe geschafft werden um die 80 KJ zu erreichen. Oder anders beschrieben, man muss gut viermal Mal hintereinander in voller Schutzausrüstung und angelegtem Pressluftatmer den Kirchturm in Wettrup besteigen und das in maximal 25 Minuten, weil dann die Atemluftflasche leer ist.

Am 18. September 2018, direkt nach den Absperrungsmaßnahmen am Gymnasium Handrup, absolvierte ein Teil der AGT der Feuerwehr Wettrup diese jährliche Belastungsübung. Hierzu fuhren wir in die Übungsstrecke des Landkreises Emsland nach Sögel, wo als AGT Ausbilder D. Holterhus von der FF Lengerich die Übung überwachte.

Zur Übung selber starten jeweils 2 Kameraden in einem Geräteraum an Fitnessgeräten, um anschließend durch die dunkle und teilweise stark verqualmte Orientierungsstrecke zu kriechen. Die Strecke soll der Gewöhnung von AGT an völlig verqualmte und nicht bekannte Räume dienen. Hierzu müssen mit dem angeschnallten Gerät auch Engstellen wie Rohre oder Leitern bezwungen werden, was manchmal nicht ganz einfach ist.

An Übungsstrecken, die ähnlich der des LK Emsland sind, müssen dabei folgende Arbeit geleistet werden:

Am Ende des Tages hatten die 12 teilnehmenden Kameraden der Feuerwehr Wettrup ziemlich verschwitzt, aber ohne Probleme die Übungsstrecke absolviert. Die restlichen Kameraden werden im Januar, zusammen mit der Feuerwehr Handrup zur Strecke fahren, um anschließend auch wieder für ein Jahr als AGT im Feuerwehrdienst eingesetzt werden zu dürfen.


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